Spieler des Monats „Februar 2015“ – Salkan Samardzic

In unserer neuen Rubrik „Spieler des Monats“ wird jedes Monat ein Spieler zum Interview gebeten. Wir freuen uns, mit Salkan den nächsten Spieler des Monats gefunden haben. Anbei das Gespräch – viel Spaß!

Hi Sali, vorab: Herzliche Gratulation – du bist unser „Spieler des Monats Februar 2015“!

Frage: Salkan, wann und wie bist du zum Wasserball gekommen?

Salkan: Zum Wasserball bin ich durch Freunde gekommen. Ich habe vorher in Hallein gewohnt und auch dort Basketball gespielt. Durch den Umzug dann nach Rif war mir die Anfahrt zum Basketball-Training zu weit. Dabei haben mir dann Freunde geraten,  mich in Rif im Sportzentrum nach etwas Neuem umzusehen. Somit kam ich im Sommer 1999 das erste Mal zum Wasserball-Training von PLS. Den Sport an sich kannte ich aus zahlreichen Urlaubsaufenthalten in Kroatien, darum war ich auch schnell motiviert, darin besser zu werden, um beim nächsten Urlaub zeigen zu können, was ich kann. 🙂

Frage: Du zeichnest dich Saison für Saison durch hervorragende Leistungen national und international aus. Wie gelingt es dir, deine Leistung immer bestmöglich abzurufen?

Salkan: Puhh, ja eine gute Frage. Einfach gesagt: Ich versuche, mich immer zu verbessern – unabhängig vom Sport. Wie im normalen Leben versuche ich eine Balance zu finden, dabei ist es im Training für mich wichtig, eine Varianz zu haben. Immer das gleiche Training oder – wie bei mir – immer im Tor zu sein, frustriert einen nach einiger Zeit. Somit freue ich mich immer wieder mal Basketball oder Fußball sowie auch andere sportliche Aktivitäten zu betreiben. Wie auch im Wasserball reizt es mich, immer wieder im Training im Feld zu spielen und einfach mal was anderes zu machen. Die ganze Power, die wir uns bei den Trainingseinheiten aneignen im Spiel umzusetzen, ist ein sehr schweres Thema. Ich denke, dass sehr viel mental passiert. Früher habe ich immer Musik gehört um mich abzulenken, um nicht zu viel nachzudenken – quasi, um mir nicht folgende Frage zu stellen: „Was könnte passieren?“ Heute ist mir dieser Gedanke eher egal, ich konzentriere mich dann nur auf die Bewegungen beim Aufwärmen oder die Abläufe im Spiel, was ich wann machen muss, wo ich bei welchem Angreifer im Tor stehen muss, usw. Aber allgemein das ist ein Bereich, in dem man sich immer mit der Erfahrung und Entwicklung durch  sich selbst ändert.

Ich versuche, mich immer zu verbessern – unabhängig vom Sport.

Salkan Samardzic

PLS-Keeper Salkan

 Frage: Hast du spezielle „Rituale“, (Aufwärmung, während dem Spiel, etc.) die sich bei dir in jedem Spiel wiederholen?

Salkan (schmunzelt): Ja, Rituale habe ich, aber die sind mir zu persönlich. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich früher immer beim „Beine aufwärmen“ Konzentrations-Übungen gemacht habe. Wie zum Beispiel, Fingerkuppen in verschiedenen Abfolgen berühren, beide Hände gleich oder unterschiedlich. Ein wichtiges Ritual war früher auch das „Aggressiv machen“. Dabei habe ich einfach unter Wasser geschrien. Mein jetziges Ritual ist etwas anders, aber es können die vorherigen Rituale vorkommen, abhängig wie ich mich vor dem Spiel fühle.

Frage: Welche sind deiner Meinung nach die wichtigsten Eigenschaften bzw. Stärken, die man auf der Position des Torhüters mitbringen sollte?

Salkan: Konstanz und Reaktion. Unter Reaktion verstehe ich die richtige Bewegung zur richtigen Zeit zu machen. Es gibt Torhüter, die sind flink, aber die gesamte Bewegung (oder wie die Skispringer sagen „das System“) läuft oder funktioniert falsch. Unter Konstanz verstehe ich, die Leistung körperlich wie auch mental für die Spieldauer aufrecht zu erhalten und darüber hinaus auch die Konstanz zu haben, an sich immer zu arbeiten. Als Tormann ist man einfach der letzte Mann, der den Erfolg des Angriffs vom Gegner verhindern kann. Somit ist ein Hang zur Perfektion nötig, um die eigenen Bewegungen wie auch die Abwehr zu verbessern.

Frage: Bei internationalen Turnieren mit der Nationalmannschaft wurdest du schon öfters zum Keeper des Events gewählt. Was bedeuten dir derartige Auszeichnungen?

Salkan: Die sind für mich nur die Bestätigung der Arbeit, die ich vorher geleistet habe und auch eine Art von Signal, dass es der richtige Weg ist, den ich beim Training eingeschlagen habe. Ansonsten finde ich es auch toll, mich auf internationaler Ebene zu beweisen und eine Marke zu setzen, die zeigt, dass in Österreich auch etwas kommen kann.

Samardzic_Abwehr1

Torschuss-Abwehr Salkan Samardzic

Frage: Dennoch bist du einer der schnellsten Schwimmer im Verein. Wäre für dich auch eine Position am Feld infrage gekommen?

Salkan: Naja ich finde schon, aber ich habe mich damals entschieden und dazu stehe ich. Es war für mich eine schwere Entscheidung damals. Diese habe ich mit meinem Vater eine Saison lang diskutiert und ich finde, es war die richtige. Dass ich einer der schnelleren Schwimmer bin, liegt daran, dass ich eine richtige Schwimmschule im Heeressport genießen konnte und eine Regelmäßigkeit im Training habe. Ich trainiere  fast immer die erste halbe bis ganze Stunde im Training mit den Feldspielern, somit bleiben mir die Sprint- und Schwimmeinheiten nicht erspart.

Frage: Außerdem kümmerst du dich bereits um die Nachwuchs-Torhüter. Macht es dir Spaß, den jungen Keepern deine Erfahrungen weiterzugeben? Welche Schwerpunkte setzt du bei ihnen im Training?

Salkan: Ja es macht mir Spaß. Aber nur, wenn ich von draußen die Trainingseinheit leiten kann. Die meiste Zeit, wenn ich aber dann auch im Wasser bin, ist es nicht mehr so lustig. Aber dafür kann ich sie dann bis zu Ihrem Limit bringen und zeigen, dass sie mehr können als sie sich vorstellen. Direkt Erfahrungen weiter geben geht nicht, man muss es am eigenen Körper erfahren. Was aber mein Ziel bei jedem Tormanntraining ist, ist jenes: Dass sie sich ihrer Bewegung und Positionierung im Tor bewusst werden, dass sie ihre Angewohnheit, etwas umständlich zu machen, ablegen und sich einen leichteren Ablauf aneignen. Hierbei muss sich jeder mit sich selbst auseinander setzen, dabei hilft die Videoaufnahme sehr. Leider wird diese noch nicht bei ihnen angewendet, aber ich habe davon sehr profitiert, wenn ich meine Bewegungen direkt von außen sehe. Es ist auch ein Ziel für diese Saison, das mal in einer Extra-Trainingseinheit einzubauen.

Last but not least – Bitte lass uns dein „Lebensmotto“ wissen.

Salkan: „Lerne von gestern, lebe heute, plane für morgen!“ und „Jeden Morgen aufwachen und mit bangem Blick nach vorn schauen.“

Danke dir, Sali! Wir wünschen dir weiterhin gute Leistungen. 🙂