In unserer neuen Rubrik „Spieler des Monats“ wird jedes Monat ein Spieler zum Interview gebeten. Dieses Mal haben wir einen Doppel-Artikel für euch. Wir freuen uns, mit Johnny (Mai) und Feri (Juni) die nächsten Spieler des Monats gefunden zu haben. Anbei das Gespräch – viel Spaß! Beginnen wir mit dem Kapitän – Jonathan „Johnny“ Huber!
Unser Captain und Nr #7, Jonathan „Johnny“ Huber, wurde zum Spieler des Monats Mai gewählt. Von hinten dirigiert er das Offensiv-Geschehen und vollendet auch oft selbst die Chancen vor dem gegnerischen Tor. Wir gratulieren zum „Spieler des Monats Mai 2015“, Johnny!
Wie und seit wann bist du zu dem Sport Wasserball gekommen?
Johnny: Ich bin schon von klein auf immer am liebsten im Wasser gewesen. Als Kind habe ich bei einem Verein im Paracelsus-Bad mit dem Schwimmtraining begonnen. Da mir das ständige Auf und Ab, Auf und Ab, Auf und Ab schwimmen aber mit der Zeit viel zu langweilig geworden ist, habe ich meinen Dad gefragt, ob es da nicht irgendetwas spannenderes gibt, das man im Wasser machen kann. Als alter Wasserballprofi wusste dieser die einzig richtige Antwort auf meine Frage und kontaktierte sofort unsere Wasserball-Legende Gerhard Kreil, ob es denn noch eine aktive Nachwuchsmannschaft in Rif gibt. Und so bin ich dann endlich zu diesem perfekten Sport gekommen.
Was waren deine bisherigen Highlights als Wasserballer?
Johnny: Haha, mein absolutes „Downlight“ zum damaligen Zeitpunkt war definitiv unser Trainingslager in Belgien, bei dem ich vom „Schalosien-Man“ zur Kurzhaarfrisur zwangsbeglückt wurde. Ex tunc betrachtet war dieses Ereignis aber das Beste, was mir je passieren konnte, auch wenn es ziemlich lange gedauert hat, bis ich mich im Stande sah, der Mannschaft zu verzeihen.
Mein aller größtes Highlight war aber sicherlich unser dritter und mein erster Meistertitel, den wir uns dieses Jahr geholt haben!! Ein unglaubliches Finalspiel mit extremer Spannung und Härte im Zweikampf bei noch nie zuvor gesehener Publikumsbeteiligung, welches für immer unvergessen und in meiner Erinnerung als eines der schönsten Ereignisse überhaupt bestehen bleiben wird.
Kurz zum eben von dir angesprochenen Meistertitel – der erste in deiner Karriere. Was waren für dich die ausschlaggebenden Gründe, dass es heuer geklappt hat? Bzw.: Warum hat es Salzburg in dieser Saison so sehr verdient?
Johnny: Weil wir als einzige Mannschaft in Österreich als EIN TEAM trainiert, gekämpft, gespielt und somit schlussendlich gesiegt haben. Der Zusammenhalt und der Gemeinschaftsgeist in unserem Team sind einfach unvergleichbar ausgeprägt, das bekommen wir auch oft von weit außerhalb der österreichischen Grenzen zu hören. So etwas ist nicht selbstverständlich, gerade wenn man bedenkt, dass in Österreich der bisherige Usus der anderen Mannschaft war und ist, dass sie ihre Legionäre lediglich zu den Spielen und den paar Trainingseinheiten vorher herbringen, den Rest des Jahres diese aber in Slowenien, Ungarn, Tschechien oder wo auch immer leben. Gerade dieser Zusammenhalt und Gemeinschaftsgeist sind es, die mich am meisten an unserer Mannschaft begeistern und auch stolz machen.
Wir kämpfen immer gemeinsam und geben alles. Wenn wir Fehler machen, dann suchen wir sie in erster Linie bei uns, unterstützen uns gegenseitig, aber suchen die Verantwortung für unsere Fehler niemals bei irgendwelchen Anderen oder gar bei den Schiedsrichtern. Ein weiterer Aspekt, der uns von anderen Mannschaften in Österreich erheblich unterscheidet.
„Wir kämpfen immer gemeinsam und geben alles.“

Jonathan Huber (C)
Mit 23 Jahren der Kapitän des österreichischen Staatsmeisters zu sein, wie stolz macht dich das?
Johnny: Ehrlich gesagt macht es für mich überhaupt keinen Unterschied. Auch davor habe ich schon versucht, die Mannschat von meiner Position als Center-Back von hinten her zu leiten und zu führen. Das verbinde ich aber viel mehr mit den Aufgaben, die diese Position mit sich bringt. Also geändert hat sich für mich fast nichts, außer, dass ich mich jetzt im Namen der Mannschaft mit dieser gemeinsam beim jeweiligen Geburtstagskind für die großzügigen Gaben an unsere Spieler „leise“ bedanken darf . *lacht*
Du spielst seit jeher auf der Position des Center-Verteidigers. Zumal du in dieser Saison ja bereits am Center überrascht hast: Welche Position macht dir denn am meisten „Spaß“?
Johnny: Eindeutig die Position als Center-Verteidiger! Hier hat man einfach den meisten direkten Kontakt mit dem Gegner und es geht manchmal auch ziemlich brutal zu. Hier kann man sich körperlich am besten mit einem anderen Spieler messen.
Darüber hinaus muss man auf dieser Position, wie vorher schon angeschnitten, die Verteidigung und den Angriff aufbauen und leiten, da man hier die meiste Übersicht über das Spiel hat. Und da ich im Wasser sowieso nie leise bleiben könnte, gefällt es mir hier sehr gut. *lacht*
Nach dem Meistertitel hörte man von manchen Seiten: „Jetzt haben sie das höchste Ziel erreicht“ oder ähnliches. Wie siehst du das? Was ist das Ziel für die kommende Saison?
Johnny: CHAMPIONS LEAGUE! Unser aller absoluter Traum ist es, einmal zumindest bei der Qualifikation zur Champions League dabei sein zu können! Zu dieser und uns dort gut verkaufen, das ist unser nächstes Ziel. Leider müssen hier vorab noch einige Rahmenbedingungen geklärt werden, ob es für uns überhaupt möglich sein wird, teilnehmen zu können, da diese Teilnahme leider mit sehr hohen finanziellen Aspekten verbunden ist und sich Wasserball-Vereine leider nicht gerade zu den wohlhabendsten Vereinen in Österreich zählen dürfen…

Szene im Spiel – Johnny
Im Nationalteam ist deine Stammposition ein hart umkämpfter Platz. Hoffst du dennoch darauf, auch international wieder deine Chance zu bekommen?
Johnny: Momentan konzentriere ich mich komplett auf den nächsten Schritt innerhalb unserer Mannschaft. Immerhin werden wir ja auch bald, für viele Spieler mit dieser Mannschaft erstmalig gemeinsam, internationale Luft schnuppern. Falls ich irgendeinmal wieder das Österreichische Team unterstützen kann, dann werde ich natürlich auch sehr gerne wieder mit dieser Mannschaft gemeinsam alles geben.
Der Spieler des Monats „Juni“ wurde Ferenc Makray. Möchtest du ihm hier in unserem Doppelartikel etwas ausrichten? 😉
Johnny: Franzi, ich liebe dich!! So wie wir alle 😉 Wir sind froh, dass du bei uns bist!
Last but not least – Bitte verrate uns dein Motto.
Johnny: „Wer glaubt etwas zu sein, hört auf, etwas zu werden“ (Architekt – Movement)
Danke für das tolle Gespräch, Johnny. Weiterhin viel Erfolg im und außerhalb des Schwimmbeckens. 🙂

Der Kapitän des Meisters
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Der Spieler des Monats Juni wurde Ferenc „Feri“ Makray. In den Finalspielen gegen den WBV Graz hat er mit einer super Performance seinen wesentlichen Teil zum Meistertitel beigetragen. Hi Feri, auch dir herzliche Gratulation – du bist unser „Spieler des Monats Juni 2015″!
Wie und seit wann bist du zu dem Sport Wasserball gekommen?
Feri: Vor 11 Jahren wurde bei mir zu Hause (Szentendre, Ungarn) ein Wasserballklub gegründet. Meine Mutter hat die Flyer bekommen und hat mich gefragt, ob ich darauf Lust hätte. Ich habe vorher ziemlich viele Sportarten ausprobiert, und hab mir gedacht: „Warum nicht?“
Was waren deine bisherigen Highlights als Wasserballer?
Feri: Das Größte bisher ist eindeutig unser Bundesliga-Finale. Das war das erste mal, dass ich die Bundesliga gewonnen habe. In Ungarn war mein bestes Ergebnis der 4. Platz in der U19-Meisterschaft. Also unser Bundesliga-Finale ist eindeutig das Highlight. Aber ich habe auch sehr viele andere gute Erinnerungen, für die ich mich beim Wasserballsport bedanken kann.
Was waren für dich die ausschlaggebenden Gründe, dass Salzburg in dieser Saison den Meistertitel errungen hat?
Feri: Ich sehe es auch so, wie es schon vor mir gesagt wurde: Dass wir in den letzten 9 Monaten gemeinsam durchtrainiert und sehr hart dafür gearbeitet haben, war der Schlüssel zum Erfolg. Ich finde, es war ausschlaggebend, dass wir 3-4 Mal in der Woche trainiert haben, wo alle unsere Spieler anwesend waren.
Du studierst an der FH in Kuchl Holzbau und bist derzeit im zweiten Semester. Wie gefällt es dir?
Feri: Ich war sehr nervös, als ich nach Salzburg gekommen bin. Ich habe schon vorher in Ungarn zu studieren begonnen, aber es hat nicht wirklich geklappt. Deswegen habe ich ziemlich viele Fragezeichnen im Kopf gehabt: Wie wird es hier sein? Wie komme ich mit der Fremdsprache zurecht? Wie wird die neue Umgebung sein? Nach ein paar Monaten habe ich mich aber beruhigt, weil ich gesehen habe, dass es machbar ist. Es macht Spaß, ich genieße das Studentenleben. Manchmal ist es schwierig (z.B.: jetzt, wo wir viele Prüfungen haben), aber auch interessant. Und da ist im Studiengang eine gute Gesellschaft zusammengekommen, das macht das Ganze auch leichter.
Alles in allem gefällt es mir hier sehr und ich bin froh, dass ich die Entscheidung getroffen habe.
„Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe“

Feri
Als Allrounder wirst du hier bei Salzburg oftmals vielseitig eingesetzt. Auf welcher Position fühlst du dich persönlich am besten bzw. am wohlsten?
Feri: Es kommt immer darauf an. Manchmal geht das Schießen und der Angriff besser, dann mag ich eher vorne spielen. Aber es gibt immer wieder Tage, an denen ich merke, dass für mich vorne nichts klappt. Dann mag ich eher hinten spielen, und vorne „nur“ die Mitspieler unterstützen.
Wie ist deine Erwartungshaltung in der kommenden Saison? Kann man die überhaupt übertreffen?
Feri: Es wird sicher schwer, den Titel zu verteidigen. Andere Mannschaften werden sicher eine ernste Konkurrenz für uns darstellen. Jetzt ist es noch schwer zu sagen, wie die Chancen für nächstes Jahr ausschauen. Aber wir sind auf jeden Fall einer der Favoriten und ich bin sicher, dass wir wieder alles dafür tun werden, um den Titel zu verteidigen.
Immer wieder hört man außerdem von deinen sensationellen Leistungen im österreichischen Nationalteam. Wie sehr freut es dich, dort dabei zu sein, nachdem du ja im Februar die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen bekommen hast?
Feri: Es freut mich sehr, hier dabei zu sein. Es macht mir immer wieder Spaß, da mitzuspielen. Da ist auch eine gute Mannschaft zusammengekommen, und in letzter Zeit sind wir öfter unterwegs, das freut mich sehr. Ich habe mich geehrt gefühlt, aber ich muss ganz ehrlich sagen, es ist immer noch ein komisches Gefühl, wenn ich meinen österreichischen Pass anschaue.

Feri in Aktion
Der Spieler des Monats „Mai“ wurde Jonathan Huber. Möchtest du ihm hier in unserem Doppelartikel etwas ausrichten? 😉
Feri: Schöne Grüße von seinem Franzi 😉
Last but not least – Bitte verrate uns dein Motto:
Feri: „Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.“ (Buddha)
Danke dir, Feri! Wir wünschen dir weiterhin gute Leistungen, sowohl im Sport, als auch im Studium!